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30 Jahre Volksmusikabend am Kirchweihmontag

Begeisterndes Jubiläum in Reichertsheim

Begeistert waren die Besucher beim heurigen Volksmusikabend am Kirchweihmontag. Trachtenvereinsvorstand Gust Grundner konnte zum 30-jährigen Jubiläum viele Gäste begrüßen, die die, wie er sagte, hochkarätig besetzte Volksmusikveranstaltung seit Jahrzehnten besuchen. Auch die Sänger und Musikanten zeigten sich voll des Lobes über die gute Stimmung und Atmosphäre im altehrwürdigen Gutsgasthof in Thambach. Mit Bedacht wurden von Heidi Grundner zum Jubiläum Gruppen ausgewählt, die bereits ein- oder mehrmals den Volksmusikabend mitgestalteten. Eine Teilnehmerliste der musikalischen Spitzenklasse von fast 130 Gruppen, „wie sie auch der Bayerische Rundfunk nicht besser zusammenbringen könnte“, so der Sprecher Siegi Götze, summierte sich in dreissig Jahren Kirchweihmontag-Volksmusikabend. Er dankte dem Trachtenverein Reichertsheim, der seit nunmehr 15 Jahren Veranstalter des im Jahr 1993 von Ernst Rampl begründeten Hoagartens ist, für seinen Einsatz um das Fortbestehen der Veranstaltung sowie mit einem Schmunzeln auch dafür, dass die Frauen des Vereins zum Kirchweihmontag die „weltbeste Schlachtschüssel“ herrichten.

Die Frasdorfer Tanzlmusi (dabei 2011) eröffnete den Abend in ihrem markanten Stil schwungvoll mit dem Marsch „Tiroler Buam“. Sepp Fischer, Mitbegründer der 1966 ins Leben gerufenen Gruppe, hatte noch den bekannten Tiroler Musiker und Komponisten Gottlieb Weißbacher persönlich gekannt, so der Ansager. Zur Polka „Goasinger Schmied“ berichtete Siegi Götze von einem Schmiedbuam. Der auf die Frage, warum er weinen muss, antwortete, dass sich sein Vater mit dem Hammer auf den Daumen gehauen habe. Auf den Hinweis, dass ja deswegen er nicht weinen muß, antwortete der Bua: „Zuerst hob i ja glacht“.

Die Westacher Sänger, nach 2001 und 2014 bereits zum dritten Mal dabei, sind vier Sänger aus der Isener Gegend und wurden begleitet von Anton Deuschl auf der Harfe und Josef Münch mit dem Akkordeon. Sie begannen mit dem Herbstlied „Da Wind geht über d‘ Habernhalm“ und hatten eine breite Palette an Liedern dabei, darunter der Zwiefache „Boarischer Bauer“, das Hausiererlied „Heut hab i wieder all’s bei mir“. Getragen boten sie „Wissts wo mei Hoamat is“ dar. Mit „A‘s Leben auf da Straßn“ und „S‘ Dirndl is lustig“ brachten sie die Lebensfreude in den Saal.

Die Huber Dirndl, drei Schwestern aus dem Chiemgau werden von ihrer Mutter auf der Harfe begleitet. Sie waren bereits 2011 dabei und stimmten mit „Iatz geht der liabe Summer dahi“ und „Aba aus is mit’m Summa“ auf den Herbst ein. Sie hatten mit dem Fuhrmannslied „Aba Hansei spann ei“, dem Wildererlied „So a Wiudschütz is verwegn“ und dem Liebeslied „Unds Dianei is lustig“ ein breites Repertoire dabei.

Von der Freindschaftsmusi, einer neueren Formation, waren ein Mitglied der damaligen „Grundl-Dirndl“ im Jahr 2000 und die „Griesstätter Dirndl“ 2005 dabei. In der Besetzung Ziach, Kontrabass, Hackbrett und Gitarre begann die Freindschaftsmusi mit der „Unterauer Marschpolka“, erfreute mit den Boarischen „Beim Kramer“ und „Bleamestoa“ sowie der Lehnerwirt-Polka, schloss mit dem Walzer „Bleib a bissl da“ und zauberte den aufmerksam lauschenden Zuhörern die Hausmusik in den Saal.

Nach 2012 war die Kerschbam-Zithermusi wieder am Kirchweihmontag dabei. Besetzt mit drei Kerschensteiner Zithern und einer Kontragitarre brachten die virtuosen Musiker mit u.a. dem Marsch „Mei Hüttn“, dem Niklasreuther Boarischen, der Barti-Polka und „Jägers Abschied“ unvergleichliche Klänge auf Bühne und Saal.

Mit einer Bläserweise als besonderes Schmankerl, dem Langenwanger Jodler, wartete die Frasdorfer Tanzlmusi zum Schluss überleitend auf, bevor Sprecher Siegi Götze das Publikum, das sich als sehr sangesfreudig erwies, zum Mitsingen des Liedes „I bin a Bauerndirn“ animierte. Den Schlussakkord setzte die Frasdorfer Tanzlmusi mit der „Loferer Polka“ und nochmals sprang der Funke über und es brauchte nur einen kleinen Anstoß von Siegi Götze, um das Publikum zum begeisterten Mitsingen beim „Alperer-Jodler“ zu bewegen.

In seinen nachdenklichen Schlussworten bemerkte der Sprecher, anspielend auf die aktuellen Ereignisse, dass dieser wunderschöne Abend geschenkt wurde von begnadeten Sängern und Musikanten, der von allen Anwesenden genossen werden durfte, während es überall auf der Welt „zugeht“. Er zitierte die Worte einer Pinzgauer Bäuerin, wonach der Mensch bereits alles erfunden hat, aber wie man es anstellt, dass sich die Leute vertragen, was so einfach ausschaut, hat er noch nicht erfunden.

Gelungener „Tag der bayerischen Tradition“ im Schützenzelt in Haag i.OB

Gestaltet von der Oberlauser Tanzlmusi und den Reichertsheimer Aktiven und Goaßlschnalzern

Begeistert aufgenommen wurde von den Besuchern im Schützenzelt der „Tag der bayerischen Tradition“ beim heurigen Haager Herbstfest. Festwirt Christian Lettl hat zur Gestaltung die Oberlauser Tanzlmusi und vom Reichertsheimer Trachtenverein die Tanz- und Plattlergruppe sowie die Goaßlschnalzer eingeladen. Bei den Besuchern des gut gefüllten Schützenzeltes kam der „Tanzlabend“ gut an. Fleissig wurde zu den Klängen der Oberlauser Tanzlmusi getanzt. Eindrucksvolle Einlagen kamen von den Reichertsheimer Aktiven mit Trachtentänzen und Schuhplattlern. Die Reichertsheimer Schnalzer füllten das Schützenzelt mit „Achter“, „Triangel“ und „Doppelschlag“ genannten Goaßlschlägen, eingebettet in verschiedene von ihren Musikanten intonierten Musikstücken, aus. Ein Höhepunkt des Abends war eine gemeinsame Marschplattlerfolge aller im Zelt anwesenden Schuhplattler, die aus der näheren und weiteren Umgebung gekommen waren. Durch den Abend führen Heidi Grundner und Tobias Huber mit ihren Ansagen.

Beschluss bei der Jahreshauptversammlung:

Trachtenfest in Reichertsheim im Jahr 2025

Drei weitreichende Beschlüsse wurde von der gut besuchten Jahreshauptversammlung des Trachtenvereins Reichertsheim im Gutsgasthof Thambach gefasst:
1. Als Nachholung für das im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgefallene 100-jährige Gründungsfest wird vom 7. bis 11. August 2025 ein Gründungsfest zum 105-jährigen Bestehen gefeiert. 2. Die Mitglieder stehen hinter diesem Gründungsfest und unterstützen es bestens nach ihren Möglichkeiten. 3. Zu Festleitern wurden wiederum Josef Bibinger und Augustinus Grundner gewählt (die Gewählten nahmen die Wahl an). Den Festausschuss bestimmt der Vereinsausschuss. Gegenstimmen und Enthaltungen gab es keine. Wie Festleiter Josef Bibinger mitteilte, befindet sich der Festplatz nach Absprache mit dem Eigentümer beim Neumeier. Festkapelle wird die Trachtenblaskapelle Ramsau sein, was diese auch zusagte. Das Festprogramm wurde im Wesentlichen von den Planungen für das Jahr 2020 übernommen und beginnt am Donnerstag, 7. August mit Festauftakt und Bieranstich, es folgt am Freitag ein Boarischer Tanz mit Bier- und Weinfest, am Samstag der Festheimatabend. Im Mittelpunkt des Festsonntags steht der Festgottesdienst, anschließend Festzug mit den eingeladenen Vereinen. Zum Festabschluss ist am Montag ein Kesselfleischessen geplant. Weitere Details werden vom Festausschuss festgelegt.

Der Trachtenverein „Schneebergler Schnaitsee“ hatte bei der Fahnenweihe des Trachtenvereins Reichertsheim am 15. Juli 1923, also vor hundert Jahren, die Patenstelle übernommen. Der Patenverein nahm deshalb mit seiner Fahne und einer Abordnung an dem der Jahreshauptversammlung vorausgegangenen Jahrtag teil. Alois Köhldorfner, Vorstand des Patenvereins, meldete sich bei der Versammlung zu Wort und sagte spontan die Teilnahme am Gründungsfest zu.

Den Gottesdienst zum Erntedankfest mit dem der Jahreshauptversammlung vorausgehenden Jahrtag zelebrierte Pater Jan Domaratzki. Nach dem Gottesdienst wurden im Friedhof, wo die beiden Fahnenabordnungen Aufstellung nahmen und die Trachtenblaskapelle Ramsau Choräle intonierte, von den Vereinsmitgliedern die Gräber der im vergangenen Jahr verstorbenen und in Reichertsheim bestatteten Mitglieder zum stillen Gebet aufgesucht.

Traditionell, so der Zelebrant Pater Jan Domaratzki, werden in Reichertsheim das Erntedankfest und der Trachtenjahrtag gemeinsam gefeiert. Zum Erntedank ist Pfarrkirche mit Erntegaben herrlich geschmückt. Auf dem Foto auch die Fahnen des Trachtenvereins Reichertsheim (links) und des Patenvereins aus Schnaitsee.

Ehrungen für zahlreiche Mitglieder

bei der Jahreshauptversammlung des Trachtenvereins Reichertsheim

Bei der Jahreshauptversammlung des Trachtenvereins konnten 34 der rund 500 Mitglieder des Vereins für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden. Herausragend sind dabei vier 50jährige aktive Mitgliedschaften: Georg Neumaier (Grund) nimmt gerne im Trachtengwand an den Veranstaltungen des Vereins teil. Konrad Stöckl begann bereits in der Kindergruppe des Vereins, war eine Zeitlang Einsager beim Theater und ist seit Jahrzehnten Mitglied der Schnalzergruppe. Franz Maier, ein Musikant mit Leib und Seele, umrahmte lange Jahre die Theateraufführungen musikalisch und ist mit seinem Akkordeon seit fast fünfzig Jahren Musikant der Schnalzergruppe. Maria Hanslmeier spielte Theater, war bei der Fahnenweihe im Jahr 1980 Trauermutter und unterstützt nach Kräften das Vereinsleben in allen Bereichen. Die seit einem halben Jahrhundert aktiven Mitglieder wurden mit Anstecknadel und Urkunde, einer Gauchronik oder einem Trachtenbuch und einem Blumenstrauß für die Frauen ausgezeichnet.

Für 50jährige aktive Mitgliedschaft wurden bei der Jahreshauptversammlung des Trachtenvereins Reichertsheim vier Mitglieder geehrt: Auf dem Foto v.l.: Vorstand Gust Grundner, Kassierin Elisabeth Reindl, die Geeehrten Franz Maier, Maria Hanslmeier, Georg Neumaier und Konrad Stöckl sowie Schriftführerin Margit Holzner und Vorstand-Stellvertreter Josef Bibinger.

Für 40jährige aktive Mitgliedschaft wurden mit Anstecknadel und Urkunde belobigt Adelheid Aigner, Irmgard Huber, der langjährige Jugendleiter Andreas Kirchthaler, Brigitte Wieser, der Leonhardigruppenleiter Hannes Wilhelm sowie die Musikanten Markus Glück, Patricia Hehensteiger, Georg Neumaier (Ramsau), Helmut Pointvogl und Hans Schöberl. In gleicher Weise erhielten die Ehrung für 30jährige aktive Mitgliedschaft Schnalzerleiter Josef Baumgartner jun., die Mitarbeiterin bei der Kindergruppe Christina Binsteiner, Leonhard Bibinger, die Musikantin Regina Fischberger, Altbürgermeisterin Annemarie Haslberger, Josef Lohmayer, die Musikwartin Katharina Lohmayer und die zweite Kassierin Maria Maierbacher.

Ehrungen für 30jährige aktive Mitgliedschaft erhielten u.a. Maria Maierbacher (3. v.l.), weiter Katharina Lohmayer, Christina Binsteiner, Regina Fischberger und Sepp Baumgartner sowie für 40jährige aktive Mitgliedschaft Irmgard Huber, Brigitte Wieser, Heidi Aigner, Hannes Wilhelm, Patricia Hehensteiger und Hans Schöberl.

An der Spitze der Ehrung der passiven Mitglieder stehen Ottilie Wagner und Maria Mayer mit 70 Jahren Mitgliedschaft. Maria Mayer war eine eifrige Theaterspielerin, kümmerte sich auch um die vollständige Tracht der Mitglieder und blieb auch nach ihrem Wegzug infolge Heirat im Jahr 1966 dem Verein treu, was damals nicht selbstverständlich war. Die Urkunde für 50jährige Mitgliedschaft erhielten Johann Kinzner, Erwin Kohwagner und Herfried Neulinger. Die Ehrung für 40jährige Mitgliedschaft bekamen Hildegard Faltermaier, Hildegard Herzog, Martin Lohmaier sen., Dieter und Kathi Schwalm und Rudolf Wagner. Ebenfalls eine Urkunde erhielt Marlene Lohr für 30jährige Mitgliedschaft. Die Ehrungen wurden vorgenommen von den Vorständen Gust Grundner und Josef Bibinger, der Schriftführerin Margit Holzner und der Kassierin Elisabeth Reindl.

Für passive Mitgliedschaft wurden u.a. geehrt: Maria Mayer 70 Jahre (4. v.l.) 40 Jahre Hildegard Herzog und Hildegard Faltermaier sowie 50 Jahre Erwin Kohwagner und Herfried Neulinger.