Monthly Archives: April 2022

Neuer Maibaum in Reichertsheim

Maibaum steh auf, zum weißblauen Himmel zoag nauf, dass uns zu jeglicher Zeit, d’ Hoamat gedeiht – unter diesem von Max Dingler geprägten Sinnspruch wird in Reichertsheim am Sonntag wieder ein Maibaum aufgestellt. Es ist seit 1975 der zehnte, der den Platz vor dem Rathaus zieren wird und wurde von der Familie Baumgartner, Nehel in Trescherberg gestiftet. Bereits 2020 war das Maibaumaufstellen geplant, konnte aber seither wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Umso mehr freut sich das ganze Dorf auf das bevorstehende Fest.

16 Zunftzeichen mit den Symbolen von Berufen oder Ständen, die in Reichertsheim ausgeübt wurden oder werden, kommen zur Zierde an den Baum und auch das Gemeindewappen darf nicht fehlen. Zudem gemahnt eine Spruchtafel den Leser zum guten Auskommen mit den Mitmenschen „Ein alter Brauch stellt mich hier auf. Ich wach und steh, dass nicht vergeh, Eintracht und Fried in Eurer Mitt“ ist dort zu lesen. Rechtzeitig werden die Ramsauer Maibaumdiebe den weiß-blau bemalten Stamm zurückbringen. Mit Pferdegespann wird er vom Pfarrhof kommend zum Rathaus gefahren, damit das Aufstellen pünktlich um 13.00 Uhr beginnen kann. Mit den herkömmlichen „Schwalben“ wird der Baum von den Burschen und Männern von der Waagrechte in die Senkrechte gebracht, unter exakter Beachtung er Kommandos „Hau ruck“ und „schiabt’s o“, die vom Aufstellmeister gegeben werden. Zu den Klängen der Trachtenblaskapelle Ramsau können sich die Gäste das Bier und eine Brotzeit oder Kaffee und Kuchen schmecken lassen. Der Trachtenverein zeigt Trachten-, Volkstänze und Schuhplattler sowie den beim Maibaum unverzichtbaren Bandltanz. Die Goaßlschnalzer erinnern mit ihren Darbietungen an die Fuhrleute, die früher auch Langholztransporte durchzuführen hatten.

Mit einem Handschlag wurden die Verhandlungen zwischen den Ramsauer Maibaumdieben und dem Reichertsheimer Trachtenverein abgeschlossen. V.l.: Die Vertreter der Maibaumdiebe Andreas Schöberl und Mathias Stettner mit Vorstandsvertreter Josef Bibinger sowie Maibaumstifter Sepp Baumgartner vom Trachtenverein Reichertsheim.

Friedensgebet in der Pfarrkirche Haag

Jeden Sonntag versammeln sich Gläubige in der Pfarrkirche in Haag zum Friedensgebet, insbesondere um für den Frieden in der nahen Ukraine zu beten. An einem Sonntag hatten die Gestaltung der Andacht auf Anregung der Ausschussmitglieder Veronika Fluhrer und Claudia Kropf Mitglieder des Trachtenvereins übernommen. Seelsorger Pater Jan Domaratzki leitete den Gottesdienst, Heidi Grundner begleitete mit Harfe und Gesang, Gust Grundner mit der Ziach und Veronika Fluhrer und Claudia Kropf wirkten als Lektoren. Mit dem gemeinsam gesprochenen Gebet „Zu dieser schweren Zeit…“, das im Heimat- und Trachtenboten Nr. 6/2022 veröffentlicht war, wurde die Andacht beschlossen, bevor Pater Jan die Gäubigen mit einem ukrainisch gesprochenen „Gelobt sei Jesus Christus“ verabschiedete.